Das gibt eine Kreditklemme!

Die Vollgeld-Reform bedeutet eine grosse Veränderung in der Art und Weise, wie Geld erschaffen wird. Zwar ist es die von der Bundesfassung beabsichtigte Art (Art. 99), aber dennoch eine grosse Veränderung gegenüber heute.

Geld würde durch den Staat geschaffen, die Kredite aber weiterhin von den Banken vergeben. Ausnahmen sind vorgesehen, sollten aber bei geschickter Durchführung nicht ausarten. Menschen, die es jetzt als völlig selbstverständlich ansehen, dass Banken nach Gutdünken Geld aus dem Nichts schöpfen können, fürchten um die freie Marktwirtschaft. Doch diese wird vom Vollgeld NICHT verletzt.

Was stimmt: die Vollgeld-Reform ist eine Veränderung, und darum erstmal Stress.

Initiativtext zum (kritischen!) Übergang:
<[Am Stichtag wird alles Buchgeld zu gesetzlichen Zahlungsmitteln.] (…)
[Die Schweizerische Nationalbank] sorgt dafür, dass die Verbindlichkeiten aus der Buchgeld-Umstellung innerhalb zumutbarer Frist getilgt werden. Bestehende Kreditverträge bleiben unberührt.>
Von http://www.vollgeld-initiative.ch/erlaeuterungen.html

Adaptiert von Vollgeld.ch (2013) FAQ:
<Kritiker des [Vollgeld-Systems] behaupten, dass eine vollständige Kontrolle des Geldangebotes durch die Zentralbank nicht flexibel genug sei und nicht schnell genug auf Veränderung der Nachfrage reagiere. Es werde deshalb zu Kapitalverknappungen kommen, verbunden mit unerwünschten Zinsausschlägen.

Zunächst wird hier die Flexibilität der heutigen Giralgeldschöpfung in unrealistischer Weise idealisiert. Ausserdem wird die vorhandene Über- und Unterfunktion in Form von Geldblasen und Kreditklemmen unterschlagen. In einer Vollgeld-Ordnung gäbe es weder das Eine noch das Andere.

Durch das Vollgeld wird keine bestehende Form des Geldverleihs verhindert: Hypotheken, Darlehen und flexible Überziehungskredite. Auch Grosskredite sind weiter möglich (wie heute mit geplanter Streuung des Ausfallrisikos in einem Konsortium mehrer Banken). Geändert wird „nur“, dass die Institute hierzu kein Geld erschaffen dürfen.

Die Vollgeld-Reform lässt die Geldmenge unverändert, genauso wie alle Guthaben und Verpflichtungen. Der alleinige Unterschied betrifft das neue, zusätzlich benötigte Geld. Statt von privaten Geschäftsbanken, wird es exklusiv von der Nationalbank (Monetative) erschaffen und in allgemeinen Umlauf gebracht.

Vermittlung der Gelder, sowie Kontoführung und Zahlungsverkehr, bleiben im Vollgeld-System das Hoheitsgebiet privater Geschäftsbanken. Bei Bedarf kann die Nationalbank zusätzliche Darlehen (mit ‚Leistungsauftrag‘, Auflagen) an die Banken geben, um die Kreditvergabe zu fördern.>

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8 Antworten zu Das gibt eine Kreditklemme!

  1. minglingmike schreibt:

    Neben dem Thema Kreditklemme, muss man sich auch fragen „was tun, wenn ZUVIEL Geld da ist?“

    Heute wird Geld vernichtet, wenn eine Schuld getilgt wird, siehe Wie entsteht Geld heute? Die Geldmenge nimmt also im heutigen System ab, wenn Banken weniger verleihen, z.B. in einer Rezession oder Krise. (Nebenbei erwähnt: bei einem Börsenkrach wird kein Geld vernichtet, sondern WERT. Das ist heute vielen nicht klar, alleine schon durch die Definition verschiedener Geldmengen. Nach einer Vollgeld-Reform (VGR) wäre die Geldmenge klarer definiert.)

    Ich weiss nicht, ob Sie’s wussten, Teil 2: Das Geld, das den Zinsen entspräche, wird im heutigen System GAR NIE ERSCHAFFEN! (Ausnahme: siehe ‚Quantitative Lockerung‘ unter Hyperinflation) Das erzeugt einen Wachstumszwang, der nach einer VGR wegfallen würde. Darum ist die Frage nach Schrumpfung der Geldmenge nach einer VGR eigentlich wichtiger als die Angst vor der Kreditklemme!

    Und jetzt zur Frage: was tun, wenn zuviel Geld da ist?

    300 Milliarden wären laute MoMo schuldfrei via Staat, Kantone und/oder Bürger in Umlauf gebracht. Die liessen sich in der Tat nicht ohne Weiteres (z.B. Steuern) aus dem Verkehr ziehen.

    1.)
    Ein weiterer Teil der Geldmenge würde wie heute von der Nationalbank an Banken verliehen, gegen Zinsen – also mit einer Möglichkeit zur Feinregulierung.

    2.)
    Ebenfalls wie gehabt: Offenmarktpolitik, u.A. Rückkauf von SNB Bills.

    3.)
    Neu hinzu käme eine Variierung der Mindestlaufzeit von kurzfristigen Geldanlagen. Eine Verlängerung der Mindestlaufzeiten von bspw. Termineinlagen wirkt wie eine Verlangsamung der Zirkulation oder eine Minderung der Geldmenge; Verkürzung wie Beschleunigung oder Ausweitung. Eine solche ‚Fristenpolitik‘ (MoMo) kann die Mindestreservenpolitik ersetzen.

    • irenevarga schreibt:

      A) Gemäss minlingmike: ….Gemäss Irene Varga: Natürlich muss der Staat zur Privaten Bank rennen, wenn er zu wenig Mut und Motivation für gerechte Steuern hat, und ihm die Mittel fehlen! …mit übermässig viel Bezügen bei der ZB würde er eine Inflation schüren. Dann nützt das theoretisch „sichere“ Vollgeld auf den Geldkonten rein gar nichts, weil dessen Kaufkraft einbricht… –

      B) Wer sein Geld sauer verdient, und deshalb sein Erspartes auf dem Geldkonto belässt, der wird künftig nicht mehr in den Luxus von Zinsen kommen können (dafür viel Geld-konto-Servicekosten tragen müssen) und deshalb auch unter moderater Inflation noch mehr zu leiden haben. – Gruppendruck wird es allerdings schüren, dass auch Kleinsparer allmählich wieder Sparkonti nutzen werden. – Es ist nicht einzusehen, warum diese nicht mehr vom Staat gerettet werden sollen, wo doch der Staat für die Geld-Infrastruktur die Hauptverantwortung trägt – und auch künftig tragen soll !. – Die Gesetze und Regelungen und Kontrollen und Haftungen muss der Staat entsprechend aufgleisen, so dass ein Kleinsparer auch Sparkonti benutzen darf, ohne um sein Geld bangen zu müssen.

      C) Zinsforderungen, Lohnforderungen, Honorare, Gewinne etc. müssen nicht zusätzlich geschöpft werden. Sie besagen nur, zu wem das bereits vorhandene Geld hinfliessen soll. Nur Politiker und die Drahtzieher des Mega-Kapitals wollen, dass Zinsen auch von jenen bezahlt werden, die nicht zahlen können, und vergeben deshalb Kredite und Ersatzkredite bis zum geht nicht mehr. Dabei wäre Schuldenstreichung oft die einzig vernünftige Antwort.

      D) Börsencrash, Bankencrash – vernichtet für die einen Wert, für die anderen bietet es Supermarkt-Ausverkauf-Gelegenheiten. Darum gibt es auch immer wieder Leute, die solche Situationen gerne herbei-organisieren. Selbstverständlich muss danach auch die Geldmenge korrigiert werden.

      E) Nach Crash oder Fehlplanung: … eine Illusion, wenn man meint, der Staat komme ungeschoren davon und kleine Justierungen der ZB würden reichen …

      • minglingmike schreibt:

        Erstens muss man betonen, dass in einem Vollgeld-System die SNB/Monetative unser Geld erschaffen würde, so wie das in der Bundesverfassung beabsichtigt ist.
        Art 99. Siehe die drei Haupt-Texte dieser Seite Wie entsteht Geld heute?, Warum ist das ein Problem?, und Wie lösen wir es?

        A)
        Zweitens können Politiker nach einer Vollgeld-Reform nicht einfach zur ZB, um Geldschöpfung zu fordern, was wie Sie richtig sagen zu Inflation führen würde, oder gar Hyperinflation.
        Wenn zuwenig Geld da wäre, und ein berechtigter Grund für teure Darlehen bestünde, hätte die ZB in ihrer Aufgabe versagt. Oder wie Sie ebenfalls richtig sagen, WIR* beim Steuereintreiben.
        Inflation mit Kaufkraftverlust entsteht, wenn Geld über den Produktivitätszuwachs hinaus in Umlauf kommt, d.h. wenn ohnehin schon genug da wäre.
        Sie beschreiben das Szenario eines Autofahrers, der den zweiten Gang nicht findet, und sich darum abschleppen lässt…in die falsche Richtung. Diese Diskussion hat unter Zypern angefangen, darum wiederholen wir: die Tatsache, dass der Staat sein eigenes Geld schöpft, ist nicht ein Bonus des Vollgeld-Systems, sondern sein GRUNDGEDANKE. Vollgeld auf Englisch: ‚Sovereign Money‘. Geld vom Souverän, also vom Staat/Volk – die Idee, dass ein Staat sich verschulden muss, um Geld zu haben (sovereign debt) ist ein Widerspruch in sich.

        * 8-ung: das mit dem Steuersystem ist wie gesagt ein ganz anderes Thema. Anderswo schon besprochen. Bitte halten Sie sich an die Forumsregeln, gleiche Ideen nicht in verschiedenen Varianten zu wiederholen, Danke. Gegen Vollgeld zu sein, weil es ein Versagen in der Steuerpolitik nicht korrigiert, ist wie wenn man einen Vegi-Burger bestellt, „aber bitte saignant!“

        B)
        Vollgeld sicher abzuspeichern, ob sauer verdient oder nicht, kann in der Tat etwas kosten. Wieviel Rechenleistung dafür nötig ist, überschätzen Sie aber masslos. Die ganzen Daten für das Vollgeld aller Schweizer sind nicht grösser als ein mp3.
        Man erwartet, dass Banken Dienstleistungen verbinden könnten, wie heute üblich bei Handy-Abos. Unternehmergeist, Kundenbindung, Synergien…ich persönlich gehe davon aus, dass ein Vollgeld-Konto nichts kosten wird, wäre aber gerne zu zahlen bereit. Es kostet mich unter dem Strich weniger als heute die ‚kalte Enteignung‘, die Einlagensicherung, und die implizite gratis-Versicherung ‚too big to fail‘.

        Dass „der Staat für die Geld-Infrastruktur die Hauptverantwortung trägt – und auch künftig tragen soll“ ist ganz im Sinne der Vollgeld-Reform!

        Vollgeld ermöglicht eine Vereinfachung der Regeln, und Bank-Kunden werden mit mehr Transparenz entscheiden können, wo ihr Geld zu welchem Risiko unterkommt.

        C)
        Sie haben ein interessantes Feature des jetzigen Geldsystems übersehen: Das Geld, das den Zinsen entspräche, wird nie erschaffen.
        himmelstor.wordpress.com/2013/11/11/die-3-fehlenden-murmeln/

        Anders gesagt: „Würden alle Verbindlichkeiten beglichen, gäbe es kein Geld mehr! Genau genommen würden noch ein paar Zinsforderungen übrig bleiben.“ (Banken in die Schranken)

        Ich persönlich bin auch ein starker Befürworter von Schuldenschnitten – für private Kreditopfer, und vor allem für die sogenannte „dritte Welt“, nur hat das alles herzlich wenig mit der Vollgeld-Reform zu tun, siehe oben. „Seigniorage statt saignant“, oder wie es im Flyer für Normalsterbliche getitelt wurde: „Kleiner Eingriff mit grosser Wirkung“.

        D)
        Auch mit dieser Meinung sind Sie nicht allein. Das jetzige System ist besonders instabil, mit vielen Wegen, um Fluktuationen und „Blut auf den Strassen“ (Buchtitel) auszunützen. Erstens weil es auch mit den neuen Regeln sehr schwer ist, aufgehebelte Spekulation zu unterbinden, und zweitens wegen too-big-to-fail.

        E)
        Kann sein. Für Andere ist die grössere Illusion, dass unser heutiges Geld angeblich vom Staat käme.

        • irenevarga schreibt:

          A) Nur weil die SNB schöpft, heisst das noch lange nicht, dass die Geldmenge nicht überborden und deshalb inflationär wirken kann: 1. Durch falsche Prognose des Wirtschaftswachstums 2. Durch Decroissance (aus welchen Gründen immer) 3. Durch technischen Fortschritt (Beschleunigung des Geldumlaufes) – Der beste Inflationsmarker ist heute M3. http://www.snb.ch/de/mmr/speeches/id/ref_19980512_ri/source/ref_19980512_ri.de.pdf (Seite 4 – Inflation mit 3 Jahren Verzögerung) – Auch im Vollgeldsystem gibt es den Loop, bei dem Kreditgelder der Schuldner auf den Sparkonten der Verkäufer gelagert werden und zu neuen Kreditvergaben führen ! Auch wenn das Vollgeldsystem populistisch vereinfacht und nur noch M als Heilsgrösse betrachten will, so haben Spargelder und Kreditsummen volkswirtschaftlich immer noch grosse Einflüsse auf das Wohl von allen. – Genau das ist das Problem heute und auch im Vollgeldsystem: dass man die Steuerpolitik und die Geldpolitik nicht vermischen möchte. Dabei gehören sie untrennbar zusammen wie Siamesische Zwillinge und es ist verhängnisvoll, die Steuerproblematik unter den Teppich zu kehren. – Der Staat könnte heute erheblich mehr zur Geldmengensteuerung beitragen, als es in einem Vollgeldsystem unter der Macht der Zentralbanken je möglich sein wird. – Wiederholung dieses Kerngedankens ist leider unumgänglich, denn es ist das Herzstück, an dem alles hängt und das die Vollgeldwerber so gern verschweigen.
          B) Rechenleistung? Seit wann darf im freien Markt eine Bank nur das verrechnen, was sie als Kosten hatte?! – Von Rechenleistungsproblemen war deshalb auch keine Rede! Rede ist von der Gewinnmaximierung und der mangelnden Ausweichmöglichkeiten der Kunden. Für die Banken wäre Vollgeld definitiv eine Goldgrube, auch wenn das heute verständlicherweise niemand zugibt. Kosten (Kreditzinsen der ZB) werden abgewälzt – ja, IT Kosten werden klar minimiert – und zusätzliche Gewinne werden draufgeschlagen …. Ganz wie wir uns das im Gesundheitswesen zurecht organisiert haben. – Zur mangelnden Sicherheit gegen Kaufkraftverlust habe ich mich bereits geäussert.
          C) Wenn das Wörtchen Wenn nicht wäre ! So ist auch „Wenn alle Schulden beglichen wären“ ein extrem hinkender Vergleich mit einem hochgradig unrealistischen Szenario ! Das Problem stellt sich so nicht. Die realistischeren Szenarien sind in Fall1 – 3 beschrieben:
          FALL 1: SCHULDNER ARBEITSLOS
          Zinsen für Kredite sind dann ein Problem, wenn die Kreditnehmer Menschen ohne Einkommen sind, welche weder Kredit noch Geld zurückzahlen können. In solchen Fällen muss die Bank beides abschreiben: die Forderung auf Zins und die Forderung auf die eigene Liquidität, welche sie dem Kreditnehmer übertragen hatte.

          FALL 2: SCHULDNER HAT EIN EINKOMMEN
          Bei Krediten für Menschen mit Einkommen, werden die Zinsen und die Kredite via Umverteilung aus anderen Quellen zur Bank geleitet. Der Zins ist in der Geldmenge bereits vorhanden. Das Wirtschaftswachstum – und die vorweggenommene oder nachhinkende Geldmengenanpassung – findet so oder so statt durch die Arbeitsleistung des Schuldners, egal bei wem nachher seine Lohnanteile zu liegen kommen: bei ihm selbst oder bei der Bank.

          FALL 3: SCHULDNER IST UNTERNEHMER
          Das Wirtschaftswachstum – und die vorweggenommene oder nachhinkende Geldmengenanpassung – findet so oder so statt durch die Unternehmensleistung des Schuldners, egal bei wem nachher seine Gewinnanteile zu liegen kommen: bei ihm selbst oder bei der Bank. Der Unternehmer macht seinen Gewinn nicht deshalb, weil er Bankzinsen und Schulden zahlen muss, sondern weil der Markt für eine bestimmte Leistung einen bestimmten Gewinnanteil hergibt. Verzicht auf Gewinnanteil wäre die Realisierung von Opportunitätskosten d.h. die Preise sinken – falls es der Markt erlaubt – nicht, selbst wenn der Kredit kostenlos wäre.
          Genau das ist der Trick der Vollgeldwerber: Wesentliches wird ausgeblendet, damit nur die Sonnenseiten einer scheinbar „einfacheren“ Geldmengenpolitik beleuchtet werden. Schuldenpolitik, Zinspolitik, Geldmengenpolitik, Sozialpolitik und die Handlungsfähligkeit des Staates gehören absolut zur Diskussion.
          D) „To big to fail“ wird bewusst madig gemacht: Der Steuerzahler wird aufgehetzt gegen einen wichtigen und guten Staatseingriff – Der Skandal ist nicht die Rettung, der Skandal ist die fehlende Rechnungsstellung an die Profiteure. Alles ist zu wertvoll, um es einfach kaputt zu machen, nur weil ein Liquiditätsengpass vorliegt. – „Reparieren statt wegwerfen“ wäre immer die besser Lösung. Die Vollgeldwerbung ist sehr erfolgreich, dass solche Lösungen gar nicht mehr erst in Betracht gezogen werden, obwohl es auch im Vollgeldsystem Opfer und Scherben geben wird. Nein, nicht bei den Zahlen auf den Geldkonten. Aber bei der Kaufkraft der Menschen.
          E) Harte Desillusionierungen: Nötige Geldmengenschrumpfung nach Crash oder Fehlplanung oder anderen Gründen für eine intensive Decroissance wird den Menschen eine grosse Inflation bringen- oder dem Staat eine Negative-„Seignorage“ abfordern, die nur via Krediten bei Geschäftsbanken erfüllt werden kann. Solche Staatsschulden werden bei weitem mehr weh tun als das Problem, dass die meisten Bürger/innen weder Wirkungsweisen des heutiges Geldsystems noch die Konsequenzen des Vollgeldsystems abschätzen können.

          • Anonymous schreibt:

            a) An alle Leser: Immer wenn Frau Varga das Wort „Sparkonto“ sagt, ist nicht mehr Vollgeld gemeint. Sie ist natürlich frei, dann den Kontext zu analysieren, aber einfach dass Ihr’s wisst. Ich bin auch in die Falle getappt, siehe Zypern…

            b) Wenn Toyota die Preise verdoppelt, verkaufen sich mehr VW.
            Erweist sich Vollgeld als Goldgrube, und verlangen die existierenden Banken unnatürlich hohe Gebüren, gründe ich sofort eine Bank. Varga Bank klingt zwar auch gut. Freunde?

            c) Nicht Vergleich, sondern ein Fakt, um etwas zu verdeutlichen, dass Sie anscheinend übersehen hatten, jetzt aber bestätigen: „via Umverteilung aus anderen Quellen“.

            Die 3 Beispiele sind korrekt. Ob relevant oder nicht – hiermit offiziell eingeblendet.

            d) Too big to fail (zwei o) als Aufhetze. Kann schon sein. Soll halt jeder für sich entscheiden, ob sie/er Banken retten möchte. Sie finden „Ja!“

            „Rechnungsstellung“ find‘ ich gut, hat aber nichts mit Vollgeld-Reform zu tun.

            „Krediten bei Geschäftsbanken“ wird durch Wiederholung auch nicht wahrer.

            „Das Regierungen den Banken die Geldschöpfung erlauben, und sich dann dieses Geld gegen Zinsen borgen, ist idiotisch.“
            – William F. Hixson by mk

            • irenevarga schreibt:

              A) Zur Klärung an alle, welche sich noch nicht in die MoMo-Literatur vertieft haben: Auch im Vollgeldsystem (alles geschöpfte Geld ist Zentralbanken-Geld), gibt es natürlich die unterschiedlichen Geldaufbewahrungsorte:
              • Bargeld („Vollgeld“),
              • Geldkonto (ein „Vollgeld“ Kontokorrentkonto welches die Bank ausserhalb ihrer Bilanz führt),
              • Spar- und Terminkonti (parkiertes Geld, das den Vollgeldcharakter „im Versteck“ verliert; Finanzanlage bei der Bank im Vollgeldsystem mit strengeren Haltefristen)
              Um die Folgen eines Vollgeldsystems abschätzen zu können, ist es unerlässlich die möglichen Auswirkungen auf alle Geld-, Finanz- und Vermögensströme durchzudenken und nicht nur jene auf den Geldkonti.
              B) 🙂 
              C) Zinsdilemma: einzig für Staaten und nur aus politischen Gründen, und nur deshalb, weil es Interessensträger gibt, welche Länder plündern wollen… Das Problem hat aber nichts mit fehlender Geldmenge zu tun, sondern mit mangelnden Einnahmen.
              D) Wenn die „Rechnungsstellung“ korrekt erfolgt wäre, müssten wir uns nicht mit Geld-Reformen herum schlagen 😉
              E) Kredit bei Geschäftsbanken: Vielleicht klingt es glaubwürdiger, wenn ich Joseph Huber zitiere aus Monetäre Modernisierung, S. 136: „Der Staatshaushalt muss auch in einer Vollgeldzukunft regulär durch Steuern und Abgaben bestritten werden. Auch wird der Staat wohl weiterhin Anleihen aufnehmen und sich in gewissem Ausmass verschulden, vor allem zur Finanzierung grosser Investitionen…“ – Das ist die Schönwetterwarnung. Es kann sich jeder selbst überlegen, was passieren muss, um eine Decroissance zu realisieren. – In welchem System wirkt die Wachstumsfalle wohl unerbittlicher?
              Mehr zur Schlechtwetterlage von J.Huber & J. Robertson „Geldschöpfung in öffentlicher Hand“ auf S. 46: „Wenn die Schrumpfung der Geldmenge zu einem geldpolitischen Ziel würde, dann hätte eine reformierte Zentralbank die Aufgabe, die Emission von neuem Geld über eine gewisse, wahrscheinlich mehrere Jahre andauernde Zeitspanne zu verlangsamen, ganz zu stoppen, oder schliesslich sogar über Steuern eingenommenes Geld vom Konto der Regierung zu absorbieren. Dies wäre faktisch dann doch eine Tilgung von Teilbeträgen der ausstehenden Geldmenge.“ – Denkaufgabe an die Leser: wie kommt dann der Staat zu Geld?

              • Anonymous schreibt:

                Wh: wenn man die ZB beauftragt, die volkswirtschaftlich notwendige Geldmenge zu erschaffen, muss man diese nicht anderswo holen.
                Das 1. Huber Zitat ist aber auf jeden Fall interessant. Kommentar weitergeleitet. -mk.

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